Als Dorf wurde Gumbinnen erstmals im 16. Jahrhundert erwähnt und von König Friedrich Wilhelm I. am 24. Mai 1724 zur Stadt erhoben.
Im Regierungsbezirk stand die Stadt Gumbinnen im Jahre 1939 mit 24.534 Einwohnern (männlich = 12.726, weiblich = 11.808) hinter Tilsit (59.105 E.), Insterburg (48.711 E.) und Memel (41.297 E.) an vierter Stelle.
Mit 12.81 qkm Land hatte Gumbinnen die kleinste Flächengröße von allen Städten in Ostpreußen. Im Vergleich zu anderen ostpreußischen Provinzstädten wies Gumbinnen mit 19,1 Personen je Hektar die größte Einwohnerdichte auf.
Gumbinnen war eine Stadt im Grünen. Die freundlichen Dammanlagen, die den mitten durch die Stadt fließenden Fluss begleiteten, zahlreiche Gärten, breite, baumbestandene Straßen und ein kleiner Stadtwald gaben ihr einen wohltuend freundlichen Charakter.
Die Umgebung bot – durch Wanderung oder kurze Eisenbahnfahrt leicht zu erreichen – große Naturschönheiten und Sehenswürdigkeiten:
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Das romantische Tal der Angerapp
- die waldbestandenen Kallner Höhen mit dem Bismarkturm
- der Wystiter See
- Schloß Beynuhnen mit seinen reichen Kunstschätzen und
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das berühmte Hauptgestüt Trakehnen.
Gumbinnen lag am Knotenpunkt der Eisenbahnlinien:
- Berlin – Dirschau – Königsberg – Eydtkau
- Gumbinnen – Angerapp – Angerburg und
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Gumbinnen – Tollmingen – Wehrkirchen.
Vor allem wahr aber Gumbinnen der Ausgangspunkt nach dem nördlichen Teil der Rominter Heide mit ihren außergewöhnlichen, zum Teil einmaligen Schönheiten.
Übersicht
Gumbinnen (Stadt) mit Abdeckerei, Annahof, Friedrichsfelde, Hobeck (Abbau), Perkuhnlauken (früherer Ortsteil), Mühlenwerke Prang, Schlachthof, Städtische Baracke, Überlandwerk, Waldschlößchen (Fichtenwalde) und die Siedlungen Bieber und Neitz
Kirchspiel Gumbinnen (mehrere). Standesamtsbezirk Gumbinnen. E.: 24 534. GH.: 1000, RM. G.: 1281 ha.
1937: A. Behörden, Kirchen, Schulen, öffentliche Anstalten und Gebäude:
Kreisbauverwaltung
Kreiskommunalkasse
Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei
A. Staatliche Friedrichsschule, Gymnasium und Oberschule für Knaben (früher Humanistisches Gymnasium, resp. Oberrealschule)
B. Staatliche Cecilienschule, Oberschule für Mädchen
C. Technische Staatslehranstalten für Maschinenwesen(Ingenieurschule)
D. Mittelschule
F. Volksschule Moltkestraße -Hindenburg-Schule- (II. Gemeindeschule)
G. Stadt. Berufs- und Handelsschule(zweijährige Handelsschule)
H. Kaufmännische Privatschule nebst Kinderpflege und Haushaltsgehilfinnenschule
(Gertrud Valk, Goldaper Straße 48) (keine Angaben vorhanden)
J. Berufsschule der Reichswehr (keine Angaben vorhanden)
B. Geschäfts- und Gewerbetreibende, freie Berufe
Ärzte
Beamtete Ärzte
Agentur- und Kommissionsgeschäfte, Handelsvertreter
Apotheken
Architekten
Auktionshaus
Automobilhandlungen
Auto-Reparaturen
Autovermietung
Bäcker
Banken
Baumaterialien
Bauunternehmer (Hoch- und Tiefbau)
Bestattungs-Institute
Bettfedern-Spezialgeschäft und Reinigung
Brauereien
Bierniederlagen
Bildhauer
Blumengeschäfte
Böttcher
Brennholzhandlungen, fertiges Brennholz
Brunnenbau
Buchbinder
Buchdruckereien
Buchhandlungen
Bücherrevisoren
Bürobedarf
Bürsten
Dachdecker
Dampfsäge- und Hobelwerke
Delikatessenhandlungen
Dentisten
Destillationen
Drechslermeister
Drogerien
Eisengießerei, Maschinenfabrik
Eisenwaren
Elektrische Licht- und Kraftanlagen?
Essig-Fabrik
Färbereien u. chemische Reinigung
Fahrrad-Handlungen
Fischhandlungen
Fleischer, Fleisch- und Wurstgeschäfte
Flußbadeanstalten
Friseure, Friseusen
Fuhrhalter
Gärtner
Gartengestalter
Gardinenspannerei
Gastwirtschaften
Gepäckbeförderer
Gerbereien
Getreidehandel und -Verarbeitung
Glaser
Glas, Porzellan, Steingut
Glas- und Gebäudereinigung
Goldschmiede
Handarbeitsgeschäft
Handelsschule
Hebammen
Heilpraktiker
Herrenartikel
Holzhandlungen
Hotels
Hut- und Mützenmacher
Instrumentenschleifer
Kaffee-, Tee- und Schokoladengeschäfte
Kammmacher
Kantinen
Kartoffelhandlung
Kistenfabrik
Klaviertechniker und -Stimmer
Klempnereien und Installationsgeschäfte
Konditoreien und Cafés
Konfitüren
Korb- und Siebmacher
Korsettfabrik
Krankenpflegerinnen
Kürschner
Kunststeinfabriken
Kupferschmiede
Kurz-, Weiß- und Wollwaren-Geschäfte
Lebensmittel
Lederhändler
Leihbibliotheken
Lichtspielhäuser
Lotterie
Maler und Lackierer
Manufaktur- und Modewaren
Maschinenfabriken
Maschinenhändler
Maschinen-Öle und -Fette
Maschinen-Reparatur-Werkstätten
Maschinenstrickereien
Masseusen und Masseure
Mehlhandlungen
Milch, Butter, Käse
Mineralwasserfabriken
Möbelfabriken und -händler
Molkereien
Mühlen
Mützenfabrik
Musiklehrer und -lehrerinnen
Musikhäuser
Nähmaschinen-Handlungen
Ofenfabrikanten und Töpfer
Optiker
Pantoffelmacher
Papiergeschäfte
Peitschenfabrik (Großhandel)
Pferdehändler
Photographen
Plätterinnen
Plissieranstalt
Polstereien
Poststellen
Privat-Klinik
Putzgeschäfte
Radio-Vertrieb
Rechtsanwälte und Notare
Reformhaus
Roßschlächter
Saalgeschäfte
Sattler
Schirmfabrik
Schlosser
Schmiedemeister
Schneider
Schneiderinnen
Schornsteinfeger
Schreibmaschinen- und Vervielfältigungsarbeiten
Schuhgeschäfte
Schuhmacher
Seiler
Sippenforschung
Spedition
Speisewirtschaft
Spirituosen
Steindruckerei
Steinsetzer
Stellmacher
Tabak-Zigarren
Tapetenhandlungen
Tapezierer
Tierärzte
Tischlereibetriebe
Uhrmacher
Verlagsanstalten
Viehhändler
Volksanwalt und Rechtsbüro
Wach- und Schließgesellschaft
Wasch- und Plättanstalt
Weberei
Weinstuben
Weißwarengeschäfte
Zahnärzte
Zeitungen
Zementwaren
Im Privatbesitz von Frau Gerda Walther, der Frau des verstorbenen Landrats Roderich Walther, befindet sich folgender Zeitungsausschnitt aus einer sozialdemokratischen Tageszeitung Ostpreußens vom Jahre 1921 (genaues Datum nicht mehr zu ermitteln).
Die „Gumbinner Allgemeine Zeitung" Nr. 195, berichtet am 19. August 1922 unter „Oertliches und Allgemeines":
Die „Gumbinner Allgemeine Zeitung" Nr. 195, berichtet am 19. August 1922 unter „Oertliches und Allgemeines":
Die „Gumbinner Allgemeine Zeitung" Nr. 195, berichtet am 19. August 1922 unter „Oertliches und Allgemeines":
In der Preußisch-Litauischen Zeitung vom Dienstag den 28. April 1931 (120. Jhg. Nr. 98) finden wir den folgenden Artikel:
„Der Kreis Gumbinnen im Notjahr", worin ausgeführt wird: ....
„Der heimattreue Ost- und Westpreuße" vom 1. Juni 1937 (17. Jhg. Heft 6) berichtet:
„Der heimattreue Ost- und Westpreuße" (17. Jhg. Heft 10, S. 233) vom 1. Oktober 1937 weiß eine noch aufregendere Geschichte über einen Fuchs zu erzählen:
Weiter unten in derselben Ausgabe der Preußisch-Litauischen Zeitung steht die Notiz:
In derselben Ausgabe der Preußisch-Litauischen Zeitung finden wir die Notiz:
Schließlich führt dieselbe Nr. der Preußisch-Litauischen Zeitung den Artikel:
(Quellen: Gumbinnen von Rudolf Grenz und Gumbinner Heimatbuch von Otto Gebauer)