Die Kriegsgräber von 1914 im Kreise Gumbinnen

Der erste Kriegstote von 1914, der im Kreisgebiet seine letzte Ruhestätte fand, war der in den Grenzkämpfen gefallene Musketier Tillack vom Infanterie-Regiment 43. Er wurde auf dem Altstädtischen Friedhof zu Gumbinnen bestattet.

Aus den Kämpfen im Zusammenhang mit dem Gefecht bei Stallupönen (Ebenrode) am 17. August 1914 stammt das Grab des Gefreiten Klinkusch vom Grenadier-Regiment 3, ebenfalls auf dem Altstädtischen Friedhof von Gumbinnen.

Eine große Zahl von Kriegergräbern stammt dagegen aus der Schlacht bei Gumbinnen am 19./20. August 1914. Der linke Flügel der 8. Armee (I. Armeekorps mit unterstellter Hauptreserve Königsberg) berührte den Raum unseres Kreises. Mit einem Nachtmarsch durch die Forst Tannsee (Tschulkinner F.) gelangte die 2. Inf. Div. in die Flanke der russischen Stellung nördlich Gumbinnen; General von Francois hatte damit hier das Gesetz des Handelns an sich gerissen. In der Morgenfrühe wird Mallwen (Mallwischken) (Kr. Pillkallen) gestürmt; nach Überwindung des Eimenfließ-(Eymenis-)Grundes fallen Edern (Ederkehmen) (Kr. Pillkallen) und Birkenried (Uszballen) (Kr. Gumbinnen) in die Hand der siegreich vordringenden Deutschen, die den zurückweichenden Russen bis über die Chaussee Gumbinnen—Kussen folgen und ihnen 8 Geschütze abnehmen. Nur unwillig befolgen am nächsten Morgen die Truppen den ihnen unverständlichen Rückzugsbefehl. Ihre Gefallenen werden erst nach einigen Tagen von den Dorfbewohnern auf Anordnung der Russen bestattet; daher ist hier der Anteil der „unbekannten Krieger" besonders groß.

Roßlinde (Brakupönen), Kriegerfriedhof: Gefreiter Rasch vom Infanterie-Regiment 44.

Angerfelde (Mingstimmen), Grab bei Buttgereit: Gefreiter Ulrich vom Gren. Rgt. 4.

Steinsruh (Groß-Kannapinnen), Gutsfriedhof: 1 Unbekannter vom Inf. R. 44.

Neupassau (Eszerningken), Grab beim Besitzer Hein: 1 Unbekannter vom Inf. Rgt. 45.

Gumbinnen, Altstädt. Friedhof: Hauptmann Beesel, Strieper, Leutn. Seek vom Füs. Rgt. 33; Oberleutn. von Schwichow vom Inf. Rgt. 44 (am 18.8. an Herzschlag gestorben), 13 unbekannte Deutsche.

Birkenried (Uszballen), am Dorffriedhof ein Teil der 130 Russen.

Die 1. Inf.-Div. hat schon am 19. August 1914 in ihrer von Springen bis Rohloffseck (Warkallen) verlaufenden Stellung unter russischem Artilleriefeuer gestanden und einen Angriff abgewehrt. Ihr eigener, in der Frühe des nächsten Tages vorgetragener Angriff dringt einige Kilometer in nördlicher und nordöstlicher Richtung vor, um sich dann nach einer Rechtsschwenkung gegen Roßlinde (Brakupönen) und Habichtsau (Wannagupchen) zu wenden. Beide Dörfer werden gestürmt, und die Straße Gumbinnen—Kussen wird überschritten. Am Morgen des 21. August kommt der Rückzugsbefehl den siegreichen Truppen völlig unerwartet. Aus diesen Kämpfen stammt eine bedeutende Anzahl von Kriegergräbern:

Bumbeln, Ehrenteil auf dem Dorffriedhof: Uffz. Saß, Gefr. Stössel vom Gren. R. 1; Kanonier Reimann vom Felta. R. 52; 15 unbekannte Deutsche; 1 Russe.

Rohloffseck (Warkallen), Dorffriedhof: 1 Unbekannter vom Felda.-R. 16.

Pommerfelde (Lenglauken), Dorffriedhof: 1 unbekannter Deutscher (Ulan?).

Klein-Blecken (Klein-Kannapinnen), Gutsfriedhof: 1 Unbekannter vom Inf. R. 43 (5. Komp.).

Herzogskirch (Niebudschen), Kriegerfriedhof bei Schneider: Uffz. (Füs.?) Gesenhues, Füs. Brennhober, Liedtke, Schmidt vom Gren. R. 1; Uffz. Frantz, Gefr. Lehmann, Musk. Stoltzke, Kleewisch, Stepputies vom Inf. R. 41; Musk. Bolze vom Inf. R. 43; Kanonier Simon vom Fußa. R. 1.

Herzogskirch, Kriegerfriedhof auf der Feldflur Schneider: Gefr. Grundmann, Musk. Babis, Hollein, Sontopski, Südicke, 4 Unbekannte (darunter wahrscheinlich Gefr. Hansel, Musk. Dolata) vom Inf. R, 41; Musk. Gensch, Härtung, 1 Unbekannter vom Inf. R. 43; 5 unbekannte Deutsche; 202 Russen.

Roßlinde (Brakupönen), Kriegerfriedhof bei Schawaller: Hauptmann Abramowski, Scharf, Leutn. Edel, Vizef. Schwarz, Uffz. Möller, Nee, Gefr. Czulkies, Endrus (Olus?), Walter, Musk. Sonnenberg, Steinleitner, 4 Unbekannte vom Inf. R. 41; Gren. Biester, Janduk, Steinhäuser, Westphal vom Gren. R. 1; Gefr. Strepke vom Inf. R. 43; 4 unbekannte Deutsche; 48 Russen.

Roßlinde, Gemeindefriedhof: 6 unbekannte Deutsche.

Roßlinde, Friedhof des Remontedepots: Gren. Maack, Thier vom Gren. R. 1.

Roßlinde, Kriegerfriedhof: Leutn. Lettau, Vizef. Neumann, Gefr. Aßmann, Gren. Altekönig, Driese, Engels (Engelke?), Kallmecker, Neumann, Nötzel (Stötzel?), Pfannenstiel, Schack (Scharies?), 3 Unbekannte vom Gren. R. 1; Uffz. Kascherus, Musk. Schmerling, 4 Unbekannte vom Inf. R. 41; Hauptm. Reich, Uffz. Kamp, Musk. Franke, Gentzmer, Hasselmann (Hartmann?), Tullney, 8 Unbekannte vom Inf. R. 43; Vizef. Sackreuter, Uffz. Reichert, Gren. Schwaak, 1 Unbekannter vom Gren. R. 3; August Makus (Truppenteil unbekannt); der größere Teil der 54 unbekannten Deutschen und 199 Russen.

Habichtsau (Wannagupchen), Kriegerfriedhof: Uffz. Behrends vom Gren. R. 3; 31 unbekannte Deutsche; 14 Russen.

Die dem General von Francois unterstellte Hauptreserve Königsberg kämpft im Anschluß an das I. Armeekorps und reicht mit ihrem rechten Flügel bis an den Roßbach (Pissa). Sie unternimmt am 20. August beiderseits der Straße Gumbinnen—Ebenrode (Stallupönen) einen Vorstoß, der auf starke Gegenwehr stößt und keinen entscheidenden Erfolg gewinnen kann.

Amtshagen (Szirgupönen), Kriegerfriedhof: Gefr. Grimm, Krischat, Musk. Demke, Fass, Oster, Stegemann, Walter vom Ersatzbatl. Inf. R. 45; Uffz. Holland, Füs. Krausen, Krüger, Liebke, Weidner vom Ersatzbatl.-Füs. R. 33; 1 Unbekannter von der Ersatzesk. Jag. z. Pf. 10; ein Teil der 35 unbekannten Deutschen und 48 Russen.

Altkrug (Sadweitschen), Ehrenteil auf dem Gemeindefriedhof: Uffz. Speer, Gren. Daseking, Grummisch, Grabowski, Grusche, Sommerfeld vom Ersatzregt. 2; Füs. Büsching vom Ersatzbtl. Füs. R. 33; Ackermann von der Ersatz-MG-Komp. Gren. R. 3; je ein Unbekannter vom Ersatzbtl.-Inf. R. 41 und 44; 8 unbekannte Deutsche und 1 Russe.

Altkrug, Gutsfriedhof: Oberlt. Selbmann vom Ersatzbatl. Inf. R. 41.

Grünhaus, Dorffriedhof: 1 unbekannter Deutscher; 3 Russen.

Lasdinehlen, Gutsfriedhof: 1 Unbekannter vom Ersatzbatl. Inf. Rgt. 45.

Mattischkehmen, Kriegerfriedhof: Oberlt. Ziehm vom Ersatzbatl.-Inf. R. 44.

Amtshagen (Szirgupönen): Ein Teil der 265 auf dem alten und 2 auf dem neuen Gemeindefriedhof bestatteten Russen dürfte den Toten des 20. August zuzurechnen sein.

Die Mitte der 8. Armee: XVII. Armeekorps: Das im Zentrum der Frontlinie der 8. Armee am 20. August angreifende XVII. Armeekorps bringt die größten Blutopfer; die Zahl der Toten beträgt etwa 1400. — Der am Morgen des 20. 8. 1914 beginnende Angriff kommt zunächst gut vorwärts; die Vorstellungen an der Rominte werden schnell überrannt. An der Hauptstellung östlich des Heidewasser (Schwentischke)-Grundes kommt aber das Vorgehen zum Stehen. Die gut eingegrabenen russischen Schützen haben das beste Schußfeld, sind dagegen in ihrer Deckung kaum zu erkennen. Die russische Artillerie feuert mit bester Beobachtung und vermeidet offene Feuerstellungen. Bei der 36. Division blutet das Inf. R. 175 bei Pfälzerwalde (Budszedszen), die Danziger Brigade (Gren. R. 5 und Inf. R. 128) bei Schweizerau (Schwiegsein) und Jägershagen (Ribbinnen).

Pfälzerwalde (Budszedszen), Kriegerfriedhof: Leutn. von Koppelow, Rippel, Vizef. Sedat, Weidt, Uffz. Bergmann, Borries, Gefr. Reinke, Hornist Kuschel, Musk. Bach, Bukowski, Bökenhorster, Grundzinski, Hübner, Knaak, Krugge, Kühn, Kuling, Mankowiski, Napolski, Nikulski, Nötzel, Panske, Posch, Schulz (Gustav), Schulz (Otto-Emil), Strey, Undlin, Wawczinysk, Wolkenhauer und 2 Unbekannte vom Inf. R. 175; Gefr. Leipe vom Gren. R. 5; Bendt, Rüdiger, Wandreier von unbekanntem Truppenteil; 48 unbekannte Deutsche; der größte Teil der 212 Russen.

Pfälzerwalde, Grab auf der Feldmark Rohloff: Musk. Brandenburg vom Inf. R. 175.

Pfälzerwalde, Grab bei Naujokat: Musk. Westphal vom Inf. R. 175; 1 unbekannter Deutscher.

Austfelde (Austinlauken), Dorffriedhof: Musk. Kleine vom Inf.-R. 175.

Birkenhöhe (Schmulken), Ehrenteil auf dem Dorffriedhof: 2 unbekannte Deutsche vom Inf. R. 175; Gren. Grünwald vom Gren. R. 5; Waffenmeister Fieberg vom Felda. R. 36; 6 unbekannte Deutsche (darunter 2 Artilleristen); 1 Russe.

Großwaltersdorf (Walterkehmen), Kriegerfriedhof: 13 Unbekannte vom Inf. R. 175; Gren. Baußat vom Gren. R. 5; 1 unbekannter deutscher Artillerist.

Groß-Tellrode (Gr. Tellitzkehmen), Dorffriedhof: Uffz. Brzorkowski von unbekanntem Truppenteil; 1 unbekannter Deutscher; 1 Russe.

Sprindort (Szurgupchen), Dorffriedhof: 1 unbekannter Deutscher (Waffenmeister); 1 Russe.

Schweizerau (Schwiegsein), Kriegerfriedhof: Hauptm. Sprunk, Leutn. Hagendorn, Kolbe, Offz. Stellv. Gutknecht, Uffz. Endruweit, Matthies, Gefr. Woyciechowski, Gren. Awizus, Bahls, Bälke, Eggerstedt, Gaglin, Kaesler, Kilikowski, Koth, Lehmann, Michelis, Minszinski, Schneidewind, Sommerfeld, Stremlow, Rogowski, Winkel vom Gren. R. 5; Leutn. Clemens, Sander, Fähnrich Tietz, Vizef. Gladde, Uffz. Kutzner, Gefr. Brill, Musk. Bielefeld, Bronk, Ewert, Gambe, Kleina, Kreft, Muraiski, Ruß, Schmidt, Starostik, Thomsen vom Inf. R. 128; 34 unbekannte deutsche Soldaten.

Grünweiden (Grünweitschen), Kriegerfriedhof: Musk. Gerth vom Inf. R. 175; Füs. Dierks vom Gren. R. 5; Musk. Davidowski, Plichta, Silbermann, Treder, Vollmann vom Inf. R. 128; 21 unbekannte Deutsche. 19 Russen.

Mattischkehmen, Kriegerfriedhof: Hauptm. Kieseler, Vizef. Radatz, Gefr. Woycieniuk, Musk. Evels, Fett, Groschke, Herzig, Kokoszewski, Pomplun, Reich, Salmen, Westphal, 2 Unbekannte vom Inf. R. 175; Vizef. Somke, Uffz. Ossowski, Gefr. Stolpmann, Wunderlich, Gren. Bausin, Holst, Przybuszewski, Steting vom Gren. R. 5; Leutn. Augustin, Gerlach, Magnussen, Fahnenjunker Forster, Vizef. Bahr, Martini, Mein, Sergt. Lodke, Uffz. Anders, Gransitzki, Klatt, Nalenz, Nikulski, Gefr. Galow, Golla, Heide, Heibig, Käßler, Lietz, Pflicht, Probst, Walter, Wohlert, Tambour  Milz,  Musk.  Balke,  Bärwald,  Belinski,  Blunk,  Borchers,  Brillowski,   Brilla, Cichosch, Derlat, Dittner, Dombrowski, Dreling (Drewing?), Fressonke, Hebel, Heuer, Hoorpke (Hörnke?), Jenetzky, Kahl, Koschnick, Lawrenz, Leistner, Leyk, Mielewczyk, Möller, Nauber, Nos, Peplinski, Quapp, Raabe, Reikowski, Rohlwink, Schimanski, Schmidt (Heinrich), Schröder, Spielmann, Strojewski, Wendt, Worrosebsk, Wroblewski, 11 Unbekannte vom Inf. R. 128.

Bei der 35. Inf.-Division nehmen die Thorner Regimenter 61 und 21 Grünweiden (Grünweitschen) und Weidengrund (Jodzuhnen) und greifen dann den bei Mattischkehmen und am Wäldchen nördlich davon gut eingegrabenen Gegner an. Die auf der weiten deckungslosen Ebene vorgehenden Schützenlinien werden von einem mörderischen Feuer empfangen, ihr Angriff bleibt unter schweren Verlusten vor der russischen Stellung liegen. Zwei Batterien, die zur Unterstützung der schwer kämpfenden Infanterie auf der Höhe östlich Grünweiden auffahren, werden zusammengeschossen. Am späten Nachmittag ziehen sich die deutschen Truppen befehlsgemäß hinter die Rominte zurück.

Mattischkehmen, Kriegerfriedhof: Oberlt. Donner, Leutn. Fleischmann, Möller, Rheineck, Offz. Stellv. Peters, Feldw. Grube, Vizef. Fahlpahl, Gödecke, Schulz (Wilhelm), Sellnow, Sergt. Manicke, Uffz. Bluhm, Buchholz, Jesio, Jokisch, Lemke, Raguse, Wenzel, Gefr. Albrecht, Bolz, Dronczkowski, Fütterer, Garbe, Hansen, Hoffmann, Jahnke, Pischke, Musk. Arlt, Barz, Baume, Berg, Boeke, Christensen, Dehmlow, Dettbarn (Inf. R. 21?), Dolny, Friederici, Gohrke, Graffweg, Greffin, Gresens, Grewe, Hansel, Hecker, Hegenberg, Hintz, Holthausen, Holtmann, Hübner, Humeny, Huvers, Jablonski, Juszack, Kaluza, Kehler, Klise, Kohn, Koschnik, Kühlmann, Kühn, Kümmel, Lewin, Lindemann, Lindenbaum, Lünnemann, Maihack, Malz, Marcenka, Müller, Neumann, Nilges, Olszewski, Pahnke, Papenfuß, Pastewka, Petsch, Piel, Poronski, Rasch, Recknagel, Reinert, Reitag, Rosebrock, Rutz, Ryschkowski, Rzepinski, Sauer, Schalapski, Schaper, Scheil, Schidlowski, Schmidt (Karl Schmitt?), Schneider, Schröder, Schwanke, Sommermann (Sonnemann?), Spicker, Stachel, Svek, Tätz, Theus, Tyborra, Voß, Weber, Weinhold, Wendt, Wendt (Johann), Wendler, Wilmung, Wosresebsk (Inf. R. 128?), Zielinski, 47 Unbekannte vom Inf. R. 61; Leutn. Solbrig, Uffz. Engelmann, März, Gefr. Holk, Klingbeil, Scherdien, Schlese, Schulz (Wilhelm), Wachenfeld, Musk. Bartz, Buchholz, Czernecki, Feller, Flüger, Frobel, Frosch, Hüllmann, Jahrke, Kastei, Kruckenberg, Nehring, Neumann, Niggemann, Prutz, Rafeminski, Riewald, Schenk, Schulz (Franz), Wähner, 12 Unbekannte (darunter ein Offizier) vom Inf. R. 21; Gefr. Bubi, Schröder, Musk. Donney (Inf. R. 128?), Gusse (Inf. R. 19 angegeben), Hansen, Hering, Nowetsch, Sarnecki, Winkel von unbekannten Truppenteilen; der Hauptteil der 175 unbekannten Deutschen (darunter ein Leutnant) und 438 Russen.

Weidengrund (Jodzuhnen), Ehrenteil auf dem Dorffriedhof: Leutn. Büttner, Musk. Czerski, Renkowitz, Stockmann vom Inf. R. 61; Uffz. Hoppe, Nahrmann, Musk. Tekampe vom Inf. R. 21; Musk. Redmer von unbekanntem Truppenteil.

Weidengrund, Gutsfriedhof: Feldw. Klein, 5 Unbekannte vom Inf. R. 61; Gefr. Kusserow, Musk. Kaminski, 2 Unbekannte vom Inf. R. 21.

Grünweiden (Grünweitschen), Kriegerfriedhof: Vizewachtm. Weithe vom Felda. R. 36; Kanonier von Czierson vom Felda. R. 81.

Amtshagen (Szirgupönen), Kriegerfriedhof: Hauptm. Suntheim vom Inf. R. 61. Die am linken Flügel des XVII. Armeekorps angreifenden Inf.-Regimenter 141 und 176 durchschreiten im Kampfe Jägersfreude (Sodinehlen) und Klein-Baitschen und wenden sich dann teils gegen die russischen Gräben nördlich des Wäldchens von Mattischkehmen, teils gegen Norden. Werdein wird genommen. Doch gerät der Angriff ins Stocken, und die Truppen erleiden im Kreuzfeuer der feindlichen Infanterie und Maschinengewehre schwere Verluste. Auch die Loslösung vom Feinde am Nach
mittage gestaltet sich schwierig.

Mattischkehmen, Kriegerfriedhof: Hauptm. Karsten, Offz. Stellv. Gierszewski, Feldw. Hein, Vizef. Petersen, Sergt. Pipke, Uffz. Richter, Gefr. Kubitz, Musk. Asfahl, Bendikowski, Biermann, Bluhm, Böhme, Bürdel, Diesnig, Dietrich, Dreier, Düball, Fischer, Gall, Gartzlaff, Gennermann, Grabowski, Hammermeister, Knobe, Knödel, Krause, Kremin, Lange, Lewitzki, Lonsen, Marks, Martins, Mendig, Pienczyn, Pipke, Sarnecki, Scheibel, Schieding, Schley, Sichelschmidt, Sommerfeld, Steil, Stratmann, Strysewski, Szamatzki, Tesko, Times, Tromp, Wehrend, Wismiewski, Zipper, 21 Unbekannte vom Inf. R. 141; Sergt. Kuhn, Uffz. Braun, Perbandt, Schulz, Gefr. Gewand, Geweide, Ristow, Tessmer, Tambour Zienteck, Musk. Bartz, Behrend, Bluhm, Brüssow, Dobbeck, Georges, Gerhard, Grewe, Hammer, Katzke, Klimmeck, Knäpple, Kolp, Kusch, Loot, Neumeier, Osterwind, Prannebusem, Sausmikat, Taurek, Tepel, Varchmin, Weiß, Wien, Winzler, Wirtz (Wirth?), Ziolkowski, 19 Unbekannte vom Inf. R. 176.

Weidengrund (Jodzuhnen), Ehrenteil auf dem Dorffriedhof: Hauptm. König, Uffz. Arch, Geske, Gefr. Neumann, Musk. Blatt, Claussen, Ejankowski, Haack, Kroll, Radau, Voges vom Inf. R. 141; Gefr. Voß, Musk. Fick, Groth, Mallnow, Nimz, Witt vom Inf R. 176.

Weidengrund, Gutsfriedhof: 1 Unbekannter vom Inf. R. 176.

Jägersfreude (Sodinehlen), Dorffriedhof: Leutn. Danker, Goertze vom Inf. R. 141; 27 Unbekannte vom Inf. R. 176; 18 unbekannte Deutsche und 3 Russen.

Amtshagen (Szirgupönen), Kriegerfriedhof: Hauptm. von Marklowski, Oberleutn. Rostalski, Wiebe, Leutn. Briehn, Dietrich, von Groß, Fahnenjunker Müller, Offz. Stellv. Engel, Vizef. Plüddemann, Schwichtenberg, Uffz. Markschies, Pomplun, Gefr. Kasten, Knips, Maschke, Meininghaus, Meißner, Riepert, Stieg, Zirkler, Tambour Arz, Klein, Musk. Ballewski, Basenau, Berner, Brede, Buchholz, Busse, Chili, Dannes, Dittmer, Ehmsen, Franz, Frempeck, Goerke, Granolt, Gratkowski, Groth, Grothe, Heber, Hoppe, Jahnke, Klawonn, Kiewin, Kroll, Lamm, Lawetzki, Malinowski, Mielke, Oemiek, Paul, Riemer, Rogahn, Sachse, Schulz (Ewald) (6. Komp.), Schulz (3. Komp.), Schulze, Steinfeld, Sturm, Thiele, Tilicki, Tollkühn, Tuuck, Wengelowski, Wernicke, Witt, Wolf vom Inf. R. 141; Hauptm. Bodemann, Leutn. Jäger, Schellwick, Offz. Stellv. Rock, Feldw. Korsch, Sergt. Dohle, Musk. Behrend, Ewers, Hartstein, Reinkober vom Inf. R. 176; ein Teil der 35 unbekannten Deutschen und 48 Russen.

Klein-Baitschen, Kriegerfriedhof: Tambour Barduna, Putz, Musk. Chojinski, Kohnert, Koller, Möller, Ringler, Thoms, Weinhold, 6 Unbekannte (darunter ein Offizier) vom Inf. R. 141; Musk. Wicknig vom Inf. R. 176; 8 unbekannte Deutsche; 3 Russen.

Hochfließ (Augstupönen), Ehrenteil auf dem Dorffriedhof: Uffz. Ohnesorg, Musk. Baranowski vom Inf. R. 176.

Altkrug (Sadweitschen), Ehrenteil auf dem Dorffriedhof: Uffz. Mesdag vom Inf. R. 176.

Russengräber bei Amtshagen (Szirgupönen, der größte Teil der 265 auf dem alten Dorffriedhof bestatteten Russen), Jonasthal (1).

Das Infanterie-Regiment 129, vom XVII. Armeekorps als Flankensicherung nach Süden abgesetzt, bleibt bis zum Mittag in Bereitschaft, greift dann an und führt einen hinhaltenden Kampf bei Pickeln, Kaseleken und Grasberg (Raudohnen). Es hindert dadurch den Feind an der Einwirkung auf die Südflanke des Korps.

Eine große Zahl von Toten aus diesen Kämpfen ruht auf dem Kriegerfriedhof von Waldaukadel, Kr. Goldap, nur wenige im Kreise Gumbinnen:

Pfälzerwalde (Budszedszen), Dorffriedhof: Musk. Schulz (Walter, 5. Komp.) vom Inf. R. 129.

Austfelde (Austinlauken), Dorffriedhof: Feldw. Schlüter vom Inf. R. 129 (auch bei Waldaukadel aufgeführt).

Die Schlacht bei Gumbinnen ist nicht durchgefochten worden. Bei aussichtsreicher Lage am Abend des 20. August 1914 bricht Generaloberst von Prittwitz und Gaffron die Schlacht ab, als die Nachricht vom Vormarsch der Narew-Armee eintrifft und gibt den Rückzugsbefehl. Die in Ferngesprächen mit der Obersten Heeresleitung geäußerte Absicht, hinter die Weichsel zurückzugehen, führt zu seiner Absetzung und zur Berufung des Generals von Hindenburg und des Generalmajors Ludendorff an die Spitze der 8. Armee. Mit ihren Namen verknüpfen sich der Ruhm, Ostpreußen befreit zu haben, und der Glanz der großen auf ostpreußischem Boden erfochtenen deutschen Siege.

Das nächste Kampfgeschehen, das allerdings erst in vorgeschrittenem Stadium den Kreis Gumbinnen berührt, ist die Schlacht an den Masurischen Seen vom 5.—15. September 1914.

Von den Kämpfen bei Tollmingen (Tollmingkehmen), Kr. Goldap, und Birkenmühle (Mehlkehmen), Kr. Stallupönen, am 12. September 1914 stammt ein Grab in Gumbinnen, Altstädtischer Friedhof: Gren. Künas vom Gren. R. 1.

Von den Kämpfen des XVII. Armeekorps bei Tollmingen (Tollmingkehmen) am 12. September 1914 stammen zwei Gräber in Gumbinnen, Ehrenteil auf dem Altstädtischen Friedhof: Musk. Vieler vom Inf. R. 129; Husar Garbe vom Hus. R. 5.

Das XX. Armeekorps bricht am 8. September von Rastenburg aus gegen die russischen Stellungen vor. Ab 11. September befindet es sich auf der Verfolgung der Russen und berührt dabei den Kreis Gumbinnen. Dabei kommt es zu häufigen Feindberührungen, und es gibt einige Tote. Gräber aus diesen Gefechten befinden sich in Eggenhof (Kuttkuhnen), Dorffriedhof: Kanonier Neumann vom Fußartillerie-Regiment 5.

Schulzenwalde (Buylien), Kriegerfriedhof: Musk. Sieting vom Inf. R. 150.

Großwaltersdorf (Walterkehmen), Kriegerfriedhof: Musk. Bocks vom Inf. R. 152.

Frankenhof (Didsziddern), Kriegerfriedhof: Reservist Gruneberg vom Dragoner-Regiment 10.

Birkenhöhe (Schmulken), Dorffriedhof: Uffz. Motzkau vom Inf. R. 18.

Gumbinnen, Altstädtischer Friedhof: Musk. Fox vom Inf. R. 59.

Russengräber bei Pfälzerort (Drutischken (11), Trakehnen (2) und Deeden (12)
(Kr. Stallupönen).

Das wichtigste Kampfgeschehen im Rahmen der Schlacht an den Masurischen 6 Seen, das den Kreis Gumbinnen betrifft, sind die Kämpfe des XI. Armeekorps (thüringisch-kurhessisches), das am 6. September von Korschen aus vorgeht. Am 12. September befindet es sich auf der Verfolgung der Russen, die es mit aller Energie betreibt, und erringt schnell den Übergang über die Angerapp. Die Inf. R. 32 und 167 nehmen nach Kampf den Bahnhof und die Stadt Gumbinnen. Bei der weiteren Verfolgung bereitet die feindliche Nachhut bei Klein-Puspern (Kr. Gumbinnen) längeren Aufenthalt. Hier fallen der zur Infanteriespitze vorreitende Kommandeur des Inf. R. 32, Oberstleutnant Fischer und sein Adjutant. Am folgenden Tage wird Stallupönen (Ebenrode) erreicht und genommen.

Von diesen Kämpfen sind folgende Gräber:

Gumbinnen, Ehrenteil auf dem Altstädtischen Friedhof: Leutnant (Regimentsadjutant) Schulz, Gefr. Weineck, Musk. Schlieper, Weiß vom Inf. R. 32; Musk. Voigt vom Inf. R. 96; 15 Russen.

Husarenberg (Perkallen), Kriegerfriedhof: Oberleutnant von Schulenburg vom Stabe des XL Armeekorps (Felda. R. 11).

Klein-Puspern, Feldgrab dicht südlich der Chaussee: Oberstleutnant Fischer vom Inf. R. 32.

Klein-Puspern, Gutsfriedhof nördlich der Chaussee: Musk. Hägelin, Wilhelm, Witzel vom Inf. R. 32; Kanonier Pf äff vom Felda. R. 11; Kanonier Döring vom Fußa. R. 18; 4 Russen.

Amtshagen (Szirgupönen), Kriegerfriedhof: Musk. Brandau vom Inf. R. 82.

Nemmersdorf, Gemeindefriedhof: 1 Russe.

Altkrug (Sadweitschen), Gemeindefriedhof: 1 Russe.

Auch das I. Reservekorps berührt im Vordringen den Gumbinner Kreis. Am 12. September schreitet die Verfolgung zunächst rasch vorwärts, dann stoßen die Divisionen nordostwärts von Roßlinde (Brakupönen), Kr. Gumbinnen, und Mallwen (Mallwischken), Kr. Schloßberg (Pillkallen) auf starken russischen Widerstand. Der Kampf spielt sich größtenteils außerhalb des Kreises Gumbinnen ab, aber es gehen einige Gräber auch im Kreis Gumbinnen auf diese Kampf Verwicklungen zurück:

Roßlinde (Brakupönen), Kriegerfriedhof: Reservist Oelze vom Res. Inf. R. 18.

Gumbinnen, Ehrenteil auf dem Altstädtischen Friedhof: Landwehrm. Baischeit, Jendrall vom Res. Inf. R. 59.

Von den Kämpfen in der Hancza-Stellung außerhalb der Reichsgrenze, nach dem 5. Oktober 1914, stammt in Gumbinnen auf dem Kriegerfriedhof das Grab von Füs. Rohrmoser vom Füs. R. 33.

Am 5. November 1914 gehen die deutschen Truppen von Wirballen aus wieder über die Reichsgrenze zurück und müssen russischem Druck weichen. Von diesen Vorgängen stammt das Grab in Gumbinnen auf dem Kriegerfriedhof von Uffz. Schemionek vom Landw. Inf. R. 33.

Von den Kämpfen bei Bakalarzewo außerhalb der Reichsgrenze Ende Oktober 1914 rührt ein Grab in Gumbinnen, Alter Altstadt. Friedhof: Uffz. Pudlat vom Füs. R. 33.

Auf die Kämpfe an der Ostgrenze nördlich des Wystiter Sees in den ersten Novembertagen geht ein Grab zurück in Gumbinnen, Alter Altstadt. Friedhof: Feldwebel Sziddat vom Ers. R. Königsberg I.

Von den Rückzugskämpfen am Nordrand der Rominter Heide am 9. November 1914 sind Gräber in Gumbinnen, Kriegerfriedhof: Hauptm. Liebe, Leutn. Lemke, Gren. Scharein, Schmodsien vom Gren. R. 3; Gren. Holl vom Gren. R. 1.

Weit vor der zurückgehenden Front halten Teile der Landw. Div. Königsberg nördlich der Straße Ebenrode-Eydtkau noch einige Tage stand. Am 12. November stürmt das Landw. Inf. R. 3 zusammen mit Teilen des Landw. Inf. R. 4 den von den Russen verschanzten Wald von Groß-Degesen und schließt sich erst am folgendenTage der Rückzugsbewegung an. Auf diese Kämpfe gehen Gräber zurück in Mattischkehmen, Kriegerfriedhof: Landwehrm. Gerbach vom Landw. Inf. R. 33. Gumbinnen, Kriegerfriedhof: Gefr. Schulz vom Landw. Inf. R. 3. Gumbinnen, Grabanlage im Garten des Garnisonlazaretts: Landwehrm. Tietz vom Landw. Inf. R. 3; Offz. Stellv. Hopp, Landwehrm. Babian, Mußlapp vom Landw. Inf. R. 4.

Noch einmal vor dem Einrücken in die Winterstellung bietet General von Below, der den Befehl über die 8. Armee übernommen hat, dem nachdrängenden Gegner die Stirn. Beiderseits der von Gumbinnen nach Goldap führenden Straßen greifen die Divisionen des I. Armeekorps in Richtung auf Herzogsrode (Gawaiten) und Zellmühle (Kiauten) am 13. November an und werfen die Russen in dreitägigen Kämpfen über die angegebene Linie hinaus. Sie werden am rechten Flügel durch die 70. Landwehrbrigade und die 3. Reservedivision, die dem Gegner in die Flanke stößt, unterstützt. Am linken Flügel begleitet die 9. Landwehrbrigade den Angriff durch ihr Vorgehen auf Waldaukadel. Nach Durchführung dieser Kämpfe wird auf die geplante und teilweise vorbereitete Angerapplinie zurückgegangen.

Gräber von diesen Kämpfen in

Schwarzenau (Jodszen), Dorffriedhof: Musk. Just vom Inf. R. 41; 1 unbekannter
Deutscher; 4 Russen.

Jockeln, bei Heisrath: Musk. Mann vom Inf. R. 44; Gefr. Baumgarth vom Inf. R. 41 (?); Res. Günther vom Inf. R. 43 (?); 1 unbekannter Deutscher; 1 Russe.

Peterstal (Schestocken), Dorffriedhof: Musk. Stock vom Inf. R. 41; Res. Schillat vom Füs. R. 33.

Matzhausen (Matzutkehmen), Dorffriedhof: 1 Unbekannter vom Inf. R. 41; 4 Russen.

Mattischkehmen, Kriegerfriedhof: Gren. Pawlitzky vom Gren. R. 1.

Grünfließ (Karszamupchen), Dorffriedhof: 16 Russen.

Praßfeld (Praßlauken), Dorffriedhof: Kan. Möhrke von der mob. Ers. Batt. Felda. R. 16; 1 unbekannter Deutscher; 1 Russe.

Pfälzerwalde (Budszedszen), bei Naujokat: Res. Werner vom Gren. R. 4.

Gumbinnen, Kriegerfriedhof: Gren. Benke (Behnke?) vom Gren. R. 1; Uffz. Hansche vom Inf. R. 41; Gren. Klatt vom Gren. R. 3; Musk. Schmidt, Stoermer vom Inf. R. 43; . . . Schwetz, Steiner vom Inf. R. 45; Landwehrm. Herholtz vom Landw. Inf. R. 48.

Von der Winterstellung, dem Brückenkopf von Angerapp (Darkehmen), wo Ende November und Anfang Dezember 1914 gekämpft wurde, rühren Gräber in

Schulzenwalde (Buylien), Kriegerfriedhof: Gefr. Wittmann vom Res. Inf. R. 2.

Gumbinnen, Kriegerfriedhof: Landwehrm. Giertz vom Res. Inf. R. 2; Res. Mahlich vom Res. Inf. R. 49.

Gumbinnen, Altstädtischer Friedhof: Leutn. Arnicke vom Res. Drag. R. 5.

Die Hauptstütze des nördlichen Teils der Winterstellung bildete die Stadt Gumbinnen. In einem flachen Bogen, der sich im Osten auf etwa 8 km nähert, legt sich die Front schützend um den wichtigen Knotenpunkt von Straßen und Eisenbahnen. Kleinere Unternehmungen beider Gegner, tägliche Schießereien zwischen den Vorposten und vor allem das zeitweise schwere Artilleriefeuer verursachen im Laufe der Wochen zahlreiche Verluste.

Der Südabschnitt vom Wiekflüßchen bis an die Höhen von Girnen besetzt Mitte November die 2. Infanteriedivision, der einzige aktive Truppenverband, der in Ostpreußen zurückgeblieben ist. Nach dem baldigen Abtransport der 4. Infanteriebrigade zur Feldstellung Lötzen und Angerburg bleibt die 3. Inf.-Brigade in der Gumbinner Forst allein zurück. Als dann später auch von ihr einzelne Bataillone herausgezogen werden, um an andern gefährdeten Stellen eingesetzt zu werden, treten an deren Stelle Teile der neu aufgestellten Ersatzregimenter Königsberg I und III.

Eine große Zahl von Gräbern geht auf die Stellungskämpfe zurück:

Bahnfelde (Jucknischken), Dorffriedhof: Kan. Karwack vom Feldart.-Reg. 37.

Neuhof-Buylien bei Schulzenwalde, Kriegerfriedhof: Kriegsfreiw. Finkenberger vom Gren. R. 4; Feldw. Leutn. Maßlack, Gefr. Opitz, Kriegsfreiw. Brodermann, Herzog, Res. Jablonski, Landwehrm. Nitsch, Kriegsfreiw. Pöwe, Res. Schween, Kriegsfreiw. Skaletz vom Ers. R. Königsberg I.

Schulzenwalde (Buylien), Kriegerfriedhof: Uffz. Osthues, Res. Kaminski, Poetsch, Schiller vom Inf. R. 44; Uffz. Fretel (Truppenteil unbekannt, vielleicht Inf. R. 44); 4 unbekannte Deutsche; 2 Russen,

Schulzenwalde, Gutsfriedhof: 1 unbekannter Deutscher.

Lutzen (Lutzicken), Dorffriedhof: Res. Thebuß vom Gren. R. 4.

Frankenhof (Didsziddern), Kriegerfriedhof: Musk. Faust, Mundt vom Inf. R. 44; Landwehrm. Lenz, Schikowski vom Ers. R. Königsberg I; Landwehrm. Ladewig, . . . Debertzki (Truppenteil unbekannt).

Marienhöhe, Gutsfriedhof: Musk. Bartz, Schober, Seidler vom Inf. R. 44.

Erlengrund (Alt-Maygunischken), Dorffriedhof: Gefr. Stanzeleit, Musk. Dorn, Neumann, Romanowski, Triebe, Willuns vom Inf. R. 44; Füs. Hirth vom Ers. R. Königsberg I; 3 Russen.

Erlengrund (Neu-Maygunischken), Friedhof am Ostausgang: Uffz. Koschorrek, Pluschkell, Gefr. Just, Musk. Beikard, Dronseck, Ebner, Gerhardt, Holdack, Liedtke, Saborowski, Schmedat, Schwederski vom Inf. R. 44.

Ernstberg, Friedhof im Wäldchen: Kriegsfreiw. Käßburg, Res. Wischnewski vom Inf. R. 44; 3 unbekannte Deutsche.

Ernstberg, Gutsfriedhof: 2 unbekannte Deutsche.

Ernstberg, Gutsgarten: Musk. Sellien vom Ers. R. Königsberg I. Gumbinnen, Kriegerfriedhof: Gefr. Peper, Füs. Ganz, Schreiber, Schüler, Kriegsfreiw. Siggmann vom  Gren. R. 4; Uffz. Miram, Musk. Geurtsen, Landwehrm. Haußmann, Res. Hochfeld, Musk. Poweleit vom Inf. Rgt. 44; Res. Walter vom Ers.R. Königsberg I; Kan. Moser vom Felda.-Rgt. 1.

Russengräber bei Erlengrund (Neu-Maygunischken, an der Chaussee südlich Ernstberg; 34),

Jürgendorf (Jogelehnen; 6),

Roden (Rödszen; 1),

Hoheneck (Pillkallen, Krs. Gumbinnen; 17),

Emilienhof (Gutsfriedhof; 1).

Den angrenzenden Frontabschnitt, der von den Girner Höhen zur Rominte führt und bei Schweizertal (Nestonkehmen) den Fluß überquert, halten die 9. Landwehrbrigade und Teile des Ersatzregiments Königsberg I besetzt.

Auch an diesem Abschnitt finden sich viele Gräber:

Girnen, Kriegerfriedhof: Res. Bartuschewski, Landwehrm. Bonow, Kriegsfreiw. Danelewski, Landwehrm. Dietrich, Musk. Füllhase, Landwehrm. Gutzeit, Res. Podszus, Landwehrm. Schebsdat vom Ers. R. Königsberg I; Kriegsfreiw. Groß vom Inf. R. 377 (Ers. R. Königsberg I); 1 Russe.

Girnen, Dorffriedhof: Leutn. Marks vom Ers. R. Königsberg I; Schütze Müller von der Festungs-MG-Abt. 12.

Erlengrund (Neu-Maygunischken), Friedhof am Ostausgang: Landwehrm. Patzke vom Landw. Inf. R. 48.

Ernstberg, Gutsfriedhof: Landwehrm. Steinberg vom Landw. Inf. R. 48.

Brückental (Samelucken), Dorffriedhof: Landwehrm. Baranowski, Musk. Neumann II vom Ers. R. Königsberg I; 2 Russen.

Brückental, Friedhof bei Schinz: Landwehrm. Klabunde, Krause vom Landw. Inf. R. 48; Kriegsfreiw. Nowitat (Truppenteil unbekannt); 1 unbekannter Deutscher.

Brückental, im Garten Schäfer: Landwehrm. Kröhlke vom Landw. Inf. R. 48.

Brückental, im Garten Rau: 1 Deutscher (nähere Angaben verlorengegangen).

Großwaltersdorf (Walterkehmen), im Garten Hoyer: Landwehrm. Ewert vom Ers. R. Königsberg I.

Husarenberg (Perkallen), Kriegerfriedhof: Jäger Miersch, Tenser vom Jag. Batl. 2 (nach Batl. Gesch.: Wiersch, Teßmer beim Bunkerbau verschüttet); Uffz. Ehlert, Müggenburg, Gefr. Böselt, Joschko, Richter, Landwehrm. Arnold, Bensdum, Gerloff, Gronau, Gurr, Hedke, Höppner, Müller, Röttke, Sommer vom Landw. Inf. R. 48; Res. Paul vom Inf. R. 377 (Ers. R. Königsberg I).

Schweizertal (Nestonkehmen), Dorffriedhof: Vizef. Jablonski, Gefr. Schröder, Landwehrm. Breitenreiter, Lemke, Paarmann, Pappe, Wersely (Wessely?) vom Landw. Inf. R. 24; Landwehrm. Mielsch vom Landw. Inf. R. 48; 8 Russen.

Gumbinnen, Kriegerfriedhof: Uffz. Tauk, Urban, Landwehrm. Bobert, Großmann (Festungs-MG-Abt. 2), Michalsky, Radtke vom Landw. Inf. R. 48; Uffz. Rosenfeld, Tiltmann, Res. Berlin, Landwehrm. Glode, Meinke, Res. Senftleben vom Landw. Inf. R. 24; Gefr. Bellin, Bönki, König, Musk. Birkholz, Holdack, Keufert, Res. Morwinsky, Kriegsfreiw. Salatzkat, Res. Willuhn vom Ers. R. Königsberg I; Vizef. Noß, Gefr. Groneberg von der mob. Ers. Abt. Felda. R. 37; Kan. Müller von der mob. Ers. Abt. Felda. R. 16 (?).

Die Stellung zwischen der Rominte und Baitschen wird von den Landwehrregimentern 4 und 3 besetzt; zum letzteren tritt sein mob. Ersatzbataillon. Rittlings der wichtigen Straße Gumbinnen—Ebenrode (Stallupönen) hat sich zwischen dem Roßbach (Pissafluß) und dem Moosgrunder (Schorschiener) Moor das Landw. Inf. R. 33 eingegraben. Auch in diesem Abschnitt liegen viele Soldatengräber:

Hochfließ (Augstupönen), Dorffriedhof: Landwehrm. Stamm vom Landw. Inf. R. 3; Uffz. Brandt, Gefr. Heidrich, Paul, Landwehrm. Baganz, Böhnke, Pohlke (Pohle?), Prinz, Stephaniak, Sticklat, Thie vom Landw. Inf. R. 4.

Hochfließ, Gutsfriedhof: 4 unbekannte Deutsche.

Jägersfreude (Sodinehlen), Dorffriedhof: Res. Vorwerk (Truppenteil unbekannt).

Klein-Baitschen, Kriegerfriedhof: Res. Zienau vom Landw. Inf. R. 4.

Amtshagen (Szirgupönen), Kriegerfriedhof: Landwehrm. Schimkus und 13 Unbekannte vom Landw. Inf. R. 4.

Gr. Baitschen, Dorffriedhof: 5 unbekannte Deutsche.

Altkrug (Sadweitschen), Kriegerfriedhof: Landwehrm. Podszuweit vom Landw. Inf. R. 33.

Preußendorf (Pruzischken), Dorffriedhof: Pionier Schalge vom Pion. Batl. 18.

Schrötersheim (Schröterlauken), Gutsfriedhof: Landwehrm. Bendrich, Bieber vom Landw. Inf. R. 33.

Lasdinehlen, Gutsfriedhof: Uffz. Gortz vom Landw. Inf. R. 33.

Schweizersfelde (Tublauken), Friedhof nordöstlich des Dorfes: Uffz. Wrowka, Gefr. Reuter vom Landw. Inf. R. 33; 5 unbekannte Deutsche; 1 Russe.

Schweizersfelde, Dorffriedhof: 1 Deutscher vom Landw. Inf. R. 33; 1 Russe (nähere Angaben verlorengegangen).

Gumbinnen, Kriegerfriedhof: Landwehrm. Michalski, Stolpe, Neumann vom Landw. Inf. R. 3; Uffz. Scablinsky, Landwehrm. Bertram, Kairies, Müller, Romey vom Landw. Inf. R. 4; Landwehrm. Jeske, Ottenberg, Seddig vom Landw. Inf. R. 33; Füs. Warnke vom Ers. R. Königsberg III.

Russengräber bei Amtshagen (Szirgupönen; ein Teil der 265 Russen auf dem alten und 2 Russen auf dem neuen Dorffriedhof), Klein Puspern (Gutsfriedhof; 2).

Den vom Moosgrunder (Schorschiener) Moor über Springen, Bumbeln, Herzogskirch (Niebudszen) bis Roloffseck (Warkallen) verlaufenden Frontabschnitt verteidigen die mobilen Ersatzbataillone der Landwehrregimenter 9 und 12, das III. Batl. Landw. Inf. R. 4 und die Landsturmbataillone Tilsit I und III. Von diesem Abschnitt Gräber in:

Moosgrund (Schorschienen), Dorffriedhof: Leutn. Neuse vom mob. Ers. Batl. Landw. Inf. R. 9; 23 Russen.

Seewiese (Antszirgessern), Dorffriedhof: Landwehrm. Strelge vom mob. Ers. Batl. Landw. Inf. R. 9.

Springen, Dorffriedhof: 4 Deutsche vom mob. Ers. Batl. Landw. Inf. R. 9; 1 unbekannter deutscher Artillerist (nähere Angaben sind verlorengegangen).

Kümmeln, Dorffriedhof: 1 Deutscher, 17 Russen (wie bei Springen).

Gumbinnen, Kriegerfriedhof: Gefr. Jahne vom mob. Ers. Batl. Landw. Inf. R. 12; Vizef. Segadlo, Uffz. Kaul vom Landst. Batl. Tilsit I.

Russengräber bei Pabbeln (4), Roseneck (Worupönen; 1), Roßlinde (Brakupönen; ein kleiner Teil der 199 Russen?).

Aus dem an die Gumbinner Stellung angrenzenden Frontteil bei Mallwen (Mallwischken), Kr. Schloßberg (Pillkallen), stammt ein Grab aus Bergendorf (Pakallnischken), Dorffriedhof: Uffz. Neumann vom Landw. Inf. R. 4.

Die Winterschlacht in Masuren im Februar 1915 bringt die Fronten wieder in Bewegung, und die Russen werden aus dem Kreis Gumbinnen verdrängt. Am 9. Februar beginnt der Angriff des Nordflügels. Am 11. Februar befindet sich fast der ganze Angriffsflügel jenseits der Grenze. Nur die 75. Res. Div. stößt westlich des Systiter Sees nach Süden vor, um dort zurückgehende Russen abzufangen. Bei Grünwalde kommt es zu Zusammenstößen, die schnell zur Gefangennahme des Gegners führen. Aus diesen Kämpfen ist ein Grab in

Gumbinnen, Kriegerfriedhof: Res. Schmidt vom Res. Inf. R. 251; Gefr. Flach von der Mun. Kol. Fußa. Batl. 38.

Nachdem die beiden Flügel den gewünschten Vorsprung gewonnen haben, beginnt am 10. Februar auch die Mitte der deutschen Front ihren Vormarsch. Nichtüberall geben die Russen ihre Stellungen kampflos auf, vielmehr halten tapfere Nachhuten an mehreren Stellen die Angreifer auf und liefern ihnen blutige Gefechte. Auch an den beiden von Gumbinnen nach Süden führenden Straßen halten russische Nachhuten zäh ihre Stellungen und geben sie erst nach hartem Kampf auf.

Von diesen Kämpfen finden sich im Gumbinner Kreisgebiet folgende Soldatengräber:

Frankenhof (Didsziddern), Kriegerfriedhof: Offz. Stellv. Dombrowski, Musk. Dobberstyn vom Ers. R. Königsberg I.

Gumbinnen, Kriegerfriedhof: Musk. Lewald vom Ers. R. Königsberg I, Musk. Hempel vom Ers. R. Königsberg III.

Südöstlich Gumbinnen tritt die 9. Landw. Brig. aus ihren Stellungen bei Girnen, Husarenberg (Perkallen) und Schweizertal (Nestonkehmen) am frühen Nachmittag des 10. Februar zum Angriff an. Erst am Abend hat das Landw. Inf. R. 24 Grünweiden (Grünweitschen) in seiner Hand. Das Landw. Inf. R. 48 stößt nach Überschreiten der Rominte auf starke Stützpunkte und kann sich nur unter schweren Verlusten den Weg nach Großwaltersdorf (Walterkehmen) erkämpfen. Der weitere Vormarsch führt die Truppe ohne wesentliche Behinderung durch den Gegner in die Rominter Heide und an die Grenze. Zahlreiche Soldatengräber säumen den Weg des Vormarschs.

Großwaltersdorf (Walterkehmen), Kriegerfriedhof: Uffz. Glimm, Grünberg, Werner, Gefr. Baudien, Kiel, Matthe, Paris, Walter, Landwehrm. Dühring, Grützmacher, Haak, Herrmann, Herz, Luban, Mahr, Marquardt, Matz, Mieler, Peuke, Pieper, Poerschke, Prätzel, Schaulinski (Schaublinski?), Schmidt, Steffen vom Landw. Inf. R. 48; 20 Russen.

Großwaltersdorf, Grab im Garten Hoyer: Landwehrm. Kühne vom Landw. Inf. R. 48.

Girnen, Kriegerfriedhof: Feldw. Leutn. Pawlas, Offz. Stellv. Schulze, Vizef. Richter, Uffz. Püschel, Rißmann, Teschke, Gefr. Kremser, Landwehrm. Melchert (Mehnert?), vom Landw. Inf. R. 48.

Schweizertal (Nestonkehmen), Ehrenteil auf dem Dorf friedhof: Gefr. Bahr, Bölk, Schneider, Landwehrm. Friedrich, Glücke, Franke, Jänsch, Neumann, Norwald, Strempel, Wolter, Zunke vom Landw.-Inf. R. 24; Landwehrm. Österreich (Ostreich?) vom Landw. Inf. R. 24.

Hochfließ (Augstupönen), Ehrenteil auf dem Dorffriedhof: Landwehrm. Gülsow (Gülzow?) vom Landw. Inf. R. 24; Res. Frenkel vom Feld-MG-Zug 8 (beim Landw. Inf. R. 24).

Gumbinnen, Kriegerfriedhof: Gefr. Berenstecher, Landwehrm. Burdach, Hose, Schrabback, Schwanneke, Zühlke vom Landw. Inf. R. 24; Landwehrm. Hermann, Michalsky, Philipp vom Landw. Inf. R. 48.

Als die im Ost- und Nordteil des Gumbinner Frontbogens eingesetzten Truppen zum Angriff antreten, ist hier der Feind bereits im Abmarsch begriffen. Für sie kommt es auf ostpreußischem Boden zu keiner ernsten Gefechtshandlung mehr.

Gumbinnen, Kriegerfriedhof (Nachtrag): Kanonier Nowosalka von der mob. Ers. A. Felda. R. 82; Gefr. Grigoleit, Landstm. Kannehl vom Landst.-Batl. Tilsit I; ... Muhsities (Muselies?) vom Landw. Inf. R. 4; ... Adler, Bialtey, Göhren, Lath, Poenigk, Schulze von unbekannten Truppenteilen; 3 unbekannte Deutsche; einige der 142 Russen.

Seit dem 10. Februar 1915 waren die deutschen Truppen bereits auf russischem Boden. Von den dortigen Kämpfen sind einige Soldatengräber in

Gumbinnen,  Kriegerfriedhof  (es  sind  auch  Verluste vom  Monat  März  aufgeführt): Gren. Schreiber vom Gren. R. 4; Gefr. Rohde vom Felda. R. 1; Gefr. Balamanzek vom Landw. Inf. R. 4; Uffz. Reinhardt vom Landw. Inf. R. 48; Landstm. Rothe vom Landst. Batl. Insterburg; Res Rasbach vom Inf. R. 17; Musk. Eichholz vom Inf. R. 166; Musk. Rohdi, Schulze vom Inf. R.  174; Kan. Deis vom Felda. R. 31; Res. Kiefer vom Res. Inf. R. 250; Res. Schmidt vom Res. Inf. R. 251; Res. Schnabel vom Res. Inf. R. 257; Musk. Bittwy vom Res. Inf. R. 258; Kriegsfreiw. Schiller vom Res. Inf. R. 260; Res. Klaas vom Res. Inf. R. 264; Gefr. Becker vom Res. Inf. R. 265; Kan. Pf ab von der 1. leichten Mun. Kol. Res. Felda. R. 62; Fahrer Meyer von der 5. Fußa. Mun. Kol. XXI. A. K.

Laut Verwaltungsbericht des Kreises Gumbinnen für 1928 sind im Kreisgebiet 4157 Krieger des Ersten Weltkrieges bestattet, und zwar: 2113 Deutsche, 2 Österreicher, 2 Rumänen, 2040 Russen und außerdem 19 durch Feindeshand getötete Zivilpersonen.

Quelle: "Gumbinnen" von Dr. Rudolf Grenz - Autor: nach Max Dehnen