Übersicht
Quelle: Gumbinnen von Dr. Grenz
 
Mertinshagen (Plimballen): Kirchspiel Kanthausen (Judtschen). Amtsbezirk und Standesamtsbezirk Kanthausen (Judtschen). E.: 78. GH.: 810,— RM. G.: 214 ha. —
 
Eingeschult nach Krammsdorf (Stobricken). —
 
1937: Bürgermeister Bauer Richard Becker, bis zur Vertreibung im Amt (lt. OF). —
 
Post: Plimballen über Gumbinnen (9 km). —
 
Landwirte Albert Bagowski, Benno Leinert. —
 
Besitzer: August Brombach, Albert Feller, Gustav Feller, Franz Fouquet, Otto Fouquet, Gustav Kidzun, Emil Luckenbach, Friedrich Steiner, Franz Voutta. —
 
Bauern: Richard Becker, Alfred Behrend (Bauernsohn), Hermann Behrendt, Heinz Fouquet (Bauernsohn), Herbert Fouquet (Jungbauer), Emil Lemke (Bauernsohn), Franz Lemke, Franz Lemke (Bauernsohn), Franz Lindenau. —
 
Handwerker: Schneidergeselle Max Brombach, Schneidergeselle Fritz Remp. —
 
Melker Franz Renkwitz. —
 
Deputant Fritz Enderweit. —
 
Sozialstatus: 2 Altsitzer, 1 Altsitzerin, 1 Rentenempfängerin, 1 Witwe, 2 Kriegerwitwen. 1 Mann ohne Berufsangabe. —
 
1925: 13 Besitzer, 3 Kätner, Maurer Otto Lenghaus. —
 
Im Archiv der Kreisgemeinschaft Gumbinnen ein ausgefüllter Ortsfragebogen mit Beiblatt:
 
Danach gab es zuletzt 16 Bauernhöfe und 2 Deputathäuser: 1. Motzkus (Deputathaus). 2. Becker (Deputathaus). 3. Lemke. 4. Behrend. 5. Otto Fouquett. 6. Kidzuhn, 7. Lindemann. 8. Franz Fouquett. 9. Steiner. 10. Brombach. 11. Baureis. 12. Voutta. 13. Remp. 14. Bagowski. 15. Luckenbach. 16. Leinert.
 
Eine Chronik wurde von Lehrer Pliquett (Schule Krammsdorf) geführt. Der letzte Lehrer dort hieß Konradt und ist 1964 Rektor in Andernach.
 
Bei Neubesiedlung des Ortes im 18. Jahrhundert wurden hier französisch sprechende Schweizer angesiedelt.
 
1933 vernichtete ein Großbrand bei Becker Scheune, Kuhstall, Holzstall und sämtliches tote Inventar. 1944 brannten durch Kriegsereignisse 4 Gebäude eines 40-Morgen-Hofes ab.
 
Der erste Einwanderer auf dem Hof Becker war ein Isak Matthei (Hugenotte) gewesen.
 
Der letzte Amtsvorsteher hieß Warsenger.
 
Eine  Poststelle befand sich bei Leinert;
 
außerdem waren zuletzt 2 Schneider am Ort: Remp und Brombach.
 
Im 1. Weltkrieg sind 3 Gefallene, im 2. Weltkrieg 11 Gefallene zu verzeichnen.
 
(Ausfüller des Fragebogens Richard Becker aus Mertinshagen, am 5. Juli 1964).
 
Fritz Niklaus berichtet über den Ort:
 
Die Eigentümer zum Zeitpunkt der Vertreibung waren: 1. Friedrich Baureis 3,25 ha. 2. Richrad Becker 40,00 ha. 3. Hermann Behrend 14,00 ha. 4. Max Brombach 7,00 ha. 5. Benno Leinert 1,20 ha. 6. Emil Lemke 27,00 ha. 7. Franz Lindenau 9,75 ha. 8. Emil Luckenbach 7,00 ha. 9. Fritz Steiner 7,79 ha. 10. Maria Voutta 4,75 ha. 11. Anna Bagowski 1,00 ha. 12. Minna Fouquet 9,00 ha. 13. Otto Fouquet 14,00 ha. 14. Gustav Kidzuhn 10,00 ha. 15. Willy Motzkus 51,00 ha. 16. Fritz Remp 1,25 ha. —
 
Mertinshagen lag an der Straße Krammsdorf — Mertinshagen — Krügertal — Gumbinnen hart an der Angerapp.
 
Die Kinder mußten nach Krammsdorf zur Schule.

Früher hatte der Ort eine eigene Schule. Eine Stellenausschreibung in der LZ vom 15.1.1897 berichtet, daß die alleinige Schulstelle durch Tod erledigt sei; das Jahreseinkommen betrage 750,— Mark neben freier Wohnung und Feuerung und staatlichen Dienstalterszulagen. —
 
Zuständiger Polizeiposten in Kanthausen (Judtschen) (Grodde).

Keine Gastwirtschaft, kein Kaufmann, keine Mühle.