Gumbinnen — Altstädtische (lutherische) Kirche  

Der Kirchbau wurde 1582 vollendet. (Kirchengründung nach Aufstellung „Stiftungsjahr der Kirchen in Litthauen" [18. Jahrhundert] vor 1582.)
Ein unter Friedrich Wilhelm I. 1720 errichteter Neubau wurde 1810/11 renoviert und erweitert und in klassizistischen Formen neu ausgestattet. Zwei Glocken aus den Jahren 1749 und 1788. 

An der Altstädtischen oder Stadtkirche amtierten folgende Pfarrer: 

NN. Rohd, Alexander ab 1582. Pusch, Valentin 1583 bis 1620 (?). Dembovius, Johann ab 1619 als Adjunkt und von 1623—1633. Wircinsius, Severin 1633—1654. Vorhoff, Johann 1655—1672. Mörlin, Michael 1672—1708. Rosochatius, Chr. Martin 1708—1709. Rebentisch, Christoph 1709—1724. Geystadt, Christoph 1725—1735. Biermann, Gregorius 1735—1736. Wolff, Erhard 1736—1759. Mühlenkampf, Gerh. Ludw. 1759—1766. Ortlieb, Reinhold 1766—1786. Keber, Karl Gotthard 1787—1835 (nach Pfarrer Krause 1832 [Niebudszen] aus Gerdauen stammend und von 1810—1824 erster Superintendent des Kirchen-kreises Gumbinnen). Hecht, Karl Julius Franz 1832—1836 als Adjunkt. (Lücke!) Arnoldt, Friedrich Otto 1848—1850 als Vertreter. Albrecht, Eduard Gustav 1850—1857. Heinrici, Carl Friedr. A. 1858—1881. Rosseck, Joh. Theod. Hugo 1883—1897. Gemmel, Emil Gottl. Sev. 1898—1929. Klatt, Friedr. Wilh. Konr. 1925—1945. — Es amtierten als Dia kone und 2. Pfarrer: Westerus, Johann 1634—1639. Weyda, Johann 1640—1648. Lüdemann, Johann George 1648—1653. Vorhoff, Johann 1654—1655. Es ruhte das Diakonat von 1655 bis 1733. Haack, Friedrich Wilhelm 1733 (zugleich Pfarrer in Gerwischkehmen). Rabe, Heinrich Ernst 1734—1744 (zugleich Pfarrer in Gerwischkehmen). Reidnitz, Johann Ludwig 1746—1749. Fiedler, Otto Gottlieb 1751—1758. Schlemüller, Gottfried 1758—1763. Pastenaci, Friedrich 1763—1770. Reimer, Chri¬stian 1770—1799. Contag, Johann Jacob 1799—1816. Wegner, Georg G. Wilhelm 1817—1823. Krause, Johann Christlieb 1823—1825. Jordan, Carl August 1825 bis 1832. Mack, Justus Jul. Ludw. 1832—1846. Passauer, Franz Theod. W. 1846—1857. Krüger, Ernst Ad. Jacob 1857—1858. Hasse, Friedr. Hch. Otto 1859—1881. Leid¬reiter, Hans K. Hch. 1881. Petrenz, Otto Theod. B. 1882—1885. Heinrici, Const. Ferd. P. 1885—1902. Krieger, Rudolf 1902—1928(?). Plitt, Gustav 1929—1945.
Als 3. Pfarrer (die Pfarrstelle ist bestätigt seit 1912) amtierten an der Stadt¬kirche: Eichel, Otto 1910—1911. Besch, Heinr. Otto Joh. 1912—1917. Schimmel-pfen¬nig, Martin 1918—1945. Als Hilfsprediger amtierten: Jacoby, Carl Rudolph 1847 bis 1851. Rohde, Wilhelm August ab 1881. Zimmer, Cäsar C. Em. G. 1882—1883. Bock, Friedr. Wilhelm ab 1891. Winkel, Otto Julius 1893—1895. Pilzecker, Hermann 1901. Siebert, Ernst ab 1902. Dittmar, Georg 1903—1904. Ademeit, Richard ab 1906. Utecht, Herrn. Ad. Rieh, ab 1906.

Amtshagen (Szirgupönen/Schirgupönen)

Das Kirchspiel besteht mindestens seit 1725, in welchem Jahr die Kirche von Friedrich Wilhelm I. errichtet worden ist. 

Folgende Pfarrer haben hier amtiert: Rosenberg, Friedrich 1726—1727. Funck, Johann Friedrich 1727. Biermann, Gregorius 1728—1735. Dresler, Gottfried 1735—1768. Dresler, Ernst Gottfried 1766—1768 als Adjunkt, und von 1768—1777. Förster, Johann Heinrich 1777—1802. Förster, Bernhard August 1802—1808. — Thorun, Wilhelm Ferdinand 1808—1848. Hirsch, Heinrich Moritz 1840—1848 als Adjunkt und 1848—1863. Kröhnke, Karl Heb, J. S. 1864—1875. Kroehnke, Heinr. Wilh. L. 1875—1907. Wriedt, Friedrich Karl 1906 als Vertretung und 1907—1927. Hesselbarth, Günther 1927—1936? Woronowicz, Erich 1937—1938. Karwinski, Helmut 1938—1939 als Hilfsprediger und 1939—1945. — Nach Tabelle „Stiftungsjahr der Kirchen in Litthauen" (18. Jhdt.): „Zirgupönen 1725".

Branden (Ißdaggen/Ischdaggen) 

Das 1633 gegründete Kirchspiel gehörte, obgleich es einen eigenen Prediger hatte, bis 1647 nach Nemmersdorf. Letztes Kirchengebäude 1737 erbaut. 

In Branden amtierten folgende Pfarrer: 

Beyer, George (?) 1638—1647. Aldus, Friedrich 1647—1650. Schultz, Theophilus 1650—1662. Perkuhn, Jacob, d. Ä. 1662—1709. Perkuhn d. J. 1689—1690 als Adjunkt. Perkuhn.Friedrich 1694—1709 als Adjunkt und von 1709—1710. Schönberg, Peter 1710—1716. Frank, Michael 1716—1743. Krause, Reinhold Gottfr. 1744—1758. Witte, Georg Friedr. 1758 bis 1760. Hörn, Christian Gottl. 1760—1778. Arnoldt, Friedrich E. 1778—1805. Hohlfeld, Johann Friedr. 1806—1829. Kalau, Friedrich 1829—1861. Hennig, Johann Chr. 1862—1877. Eckert,
Joh. Friedrich 1878—1903. Schultz, Ernst Otto 1903 bis 1913. Borowski, Heinrich 1913—1934. Kohn, Kurt 1935—1945. (Auch Tabelle „Stiftungsjahr der Kirchen in Litthauen" [18. Jhdt.] gibt für „Iszdaggen" 1633 an).

Gerwen (Gerwischkehmen) 

Das Kirchspiel besteht nach Friedwald Moeller mindestens seit 1730, aber nach Angabe von W. Hubatsch hingen in der erst 1803—1805 erbauten letzten Kirche zwei Glocken von 1729 im Dachstuhl. 
 
Am 10. 6. 1971 liefert der letzte Pfarrer von Gerwischkehmen, Gerhard Schenk, folgenden Bericht zur Kirchengeschichte:

Die erste Kirche in Gerwischkehmen ist im Jahre 1730 erbaut worden, und zwar in demselben Baustil wie die Kirche in Mallwischken (Mallwen), Kr. Pillkallen (Schloßberg) und Inse, Kr. Niederung (Elchniederung), als achteckiger hölzerner Zentralbau mit einem Türmchen in der Mitte des Daches (vgl. Abb. der Kirchen von Mallwischken und Inse in W. Hubatschs Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens (Bd. II, Nr. 482 [Mallwen] u. Nr. 376 [Inse]). Die Baukosten wurden zum größten Teil aus der königlichen Kasse finanziert. Die Kirche war ein massiver Saalbau auf achteckigem Grundriß in schlichter Ausführung. Der Name des Erbauers ist unbekannt. Da die erste Kirche in Gerwischkehmen in dem gleichen Jahre und dem gleichen Baustil wie die benachbarte Kirche in Mallwischken (Mallwen) erbaut wurde, liegt die Vermutung nahe, daß es sich in beiden Fällen um einunddenselben Erbauer handelt. Die Kirche Gerwischkehmen stand unter Königlichem Patronat und hatte einen Prediger (Pfarrer). Die Baumaterialien hatte daher der Fiskus (Staat) zu liefern. — Aus den Plänen und Kostenanschlägen der Regierungen für Kirchbauten in Preußen 1723—1737 — Plan Fischer für Bau und Reparatur von Kirchen im Departement Gumbinnen 1736 — ist zu ersehen, daß lt. Protokoll vom 5. Mai 1735 zur Reparierung der Kirche in Gerwischkehmen, „umb selbige für das Einregnen zu versichern": 245 Rthlr. und 60 Groschen aufgebracht werden mußten. — Einen unerwarteten Zustrom an Menschen brachte die Einwan¬derung der Salzburger. Zunächst aber gab es Schwierigkeiten verschiedener Art, da die eingesessenen Pfarrer oft keine Änderungen wünschten und den Neuankömmlingen die Gotteshäuser, Schulgebäude und Friedhöfe nicht einräumen wollten. Der Befehl des Königs an den Amtshauptmann von Insterburg, die Pastoren zu veranlassen, den Salzburgern die Kirchen einzuräumen, hatte nur stellenweise Erfolg, da die Prediger sich nicht als Untergebene der Amtshauptleute betrachteten. Noch 1735 empfahl das Samländische Konsistorium, die Salzburger sollten nicht auf Einräumung der Stadtkirche von Gumbinnen bestehen, sondern in dem nur eine Meile entfernten Gerwischkehmen ihre Gottesdienste halten. Erst mit dem Bau einer eigenen Salzburger Kirche in Gumbinnen hörten die Spannungen auf (W. Hubatsch, Gesch. d. ev. Kirche Ostpr. Bd. I, S. 188/89). Die Salzburger Familien der Kirchengemeinde Gerwischkehmen gehörten mit wenigen Ausnahmen zu den kirchlich eingestellten Familien, die auch im Gemeindekirchenrat vertreten waren (Familie Hetz, Kubillus, Kreuzahler u. a.). — Die zweite Kirche in Gerwischkehmen wurde in den Jahren 1803—1805 erbaut, nachdem die alte Kirche baufällig geworden war und abgebrochen werden mußte. Sie wurde an derselben Stelle errichtet, an der auch die erste Kirche gestanden hatte, nur nicht in der gleichen Form. Die Kirche war ein verputzter Ziegelbau auf Feldsteinfundament ohne Turm. Die beiden Glocken, die 1729 gegossen wurden, waren aus der „alten Kirche" übernommen worden und hingen im Dachstuhl. Der schlichte Innenraum war durch Säulenreihen gegliedert und wurde von Emporen durchzogen. Kanzel und Altar bildeten ein Ganzes. Die Orgel wurde 1847 erworben. Im Jahre 1933 erhielt die Kirche eine Warmluftheizung. Rings um die Kirche erstreckte sich der alte Friedhof, auf dem noch hin und wieder Beerdigungen vorgenommen wurden, da die Familien Hetz (Mühle) Petz (Gasthaus und Kolonialwarenhandlung) und Bauer Gustav Kreuzahler (Abbau) auf dem Friedhof Erbbegräbnisse besaßen. — Die ev.-luth. Kirchengemeinde Gerwischkehmen, die unter staatl. Patronat stand, umfaßte rund 2800 Seelen in 13 Ortschaften. Die ev.-reformierten Bewohner innerhalb der ev.-luth. Kirchengemeinde G. hielten sich zur Reformierten Kirche in Gumbinnen (Gumbinnen-Neustadt), hatten aber ihre Kirchensteuer an die Ev.-luth. Kirchengemeinde Gerwischkehmen zu zahlen, da diese Kirchengemeinde ohne die Kirchensteuer der Reformierten wirtschaftlich nicht hätte bestehen können. Aus diesem Grunde besaßen auch die reformierten Bewohner in der Kirchengemeinde Gerwischkehmen bei kirchlichen Wahlen Stimmrecht und konnten auch in den Gemeindekirchenrat und in die Gemeindevertretung G. gewählt werden. — Zu der Pfarrstelle gehörten 2 ha Ackerland. Ferner gehörten zu den Einkünften der Pfarrstelle Gerwischkehmen 89,1 rm Weichholz (Deputatholz), das aus der Tzull kinner Forst geliefert wurde. Zur Anfuhr des Pfarrholzes waren die politischen Gemeinden des Kirchspiels Gerwischkehmen verpflichtet — mit Ausnahme der politischen Gemeinde Gerwischkehmen, die zur Anfuhr des Deputatholzes für den Präzentor (Organisten) — 30 rm Weichholz — verpflichtet war. — In der Zeit von 1932—
1945 gab es in G. Einrichtungen der Inneren Mission nicht; es soll aber früher einmal eine Gemeindeschwesterstation bestanden haben. — 1934 wurde die evangelische Frauenhilfe gegründet, Vorsitzende: Frau Bertha Hetz-Gerwen. Die kirchliche Frauenarbeit wurde in offener Form, ohne Vereinscharakter, durchgeführt, da im NS-Staat alle Vereine gleichgeschaltet werden mußten. In der gleichen offenen Form ohne Vereinscharakter wurde auch die kirchliche Männerarbeit betrieben. Kirchliche Jugendarbeit konnte mit Ausnahme des Kindergottesdienstes, der regelmäßig am Sonntag stattfand, infolge der Gleichschaltung der Jugendarbeit im NS-Staat nicht mehr durchgeführt werden. An kirchlichen Festen wurde im Jahre 1934 in Gerwischkehmen das Kreisfrauenhilfsfest gefeiert, an dem sich die Ev. Frauenhilfen des Kirchenkreises Gumbinnen rege beteiligten. Auch gab es Kindergottesdienstfeste. — Der Verfasser dieses Berichts — Pfarrer Gerhard Schenk — war Mitglied der „Bekennenden Kirche"1, die sich im Kampf gegen die „Deutschen Christen" — D. C. — gebildet hatte, die eine Umwandlung des kirchlichen Lebens im Sinne der NSDAP als ihr Ziel bezeichneten. In ihrem Abwehrkampf gegen die DC stützte sich die BK auf Schrift (Bibel) und Bekenntnis (Lutherische Bekenntnisschriften). Zur „Bekennenden Kirche" gehörten in Ostpreußen Ende 1935 etwas über 100 Gemeinden von mehr als 500, zu denen immer neue Gemeinden hinzukamen. In der Gerwischkehmer Kirchengemeinde hatten ca. 500 Gemeindemitglieder die sog. „Rote Karte" unterschrieben und sich dadurch als „Mitglieder der Bekennenden Kirche" eintragen lassen. Ein Anschluß der gesamten Kirchengemeinde an die BK war aber in G. nicht möglich, da die Mehrzahl der Mitglieder der Kirchlichen Körperschaften (Gemeindekirchenrat und Gemeindevertretung) über die Liste der „Deutschen Christen" in die kirchlichen Gremien hineingewählt waren und als Mitglieder der NSDAP zu den „Deutschen Christen" standen. Infolge eines Bekenntnisgottesdienstes, den Pfarrer Schenk zusammen mit Pfarrer Kurt Hetz-Rogahlen, der Mitglied des Bruderrates der BK war, in der Gerwischkehmer Kirche hielt, wurde er von den Amtsträgern der NSDAP, der er selbst nicht angehörte, angefeindet. Als er sich im Urlaub befand und verreist war, wurde in seiner Abwesenheit im Pfarrhaus in Gerwischkehmen Haussuchung gehalten und nach BK-Schriften gesucht. — Wegen Verteilung von Flugblättern der BK, in denen für eine christliche Bekenntnisschule geworben wurde, mußte sich Pfarrer Schenk vor dem Amtsgericht in Gumbinnen verantworten. Er wurde sogar bei der Gestapo in Tilsit denunziert. Seine Gottesdienste wurden durch sportliche Veranstaltungen der HJ auf dem Platz unmittelbar neben der Kirche wiederholt gestört. Nach Aussage des Bürgermeisters Gottschalk in Gerwischkehmen wäre Pastor Schenk in Haft genommen worden, wenn er nicht zur Wehrmacht einberufen worden wäre (schriftliche Aussage des Landwirts Gustav Neumann in Gerwischkehmen vom 3. März 1947, beglaubigt vor dem Polizei-Revier der Stadt Hildesheim am 12. 3. 1947 durch den dortigen Polizeimeister. Das Original der Erklärung befindet sich in den Händen von Pfarrer Schenk). — Nach der Einberufung von Pfarrer Schenk zur Wehrmacht wurde die Abhaltung von Gottesdiensten und Amtshandlungen in der Ev.-luth. Kirchengemeinde Gerwischkehmen durch den Superintendenten und die Pfarrer von Gumbinnen, die nicht zur Wehrmacht einberufen waren, wahrgenommen. — Von 1733—1746 waren die Diakone in Gumbinnen gleichzeitig Pfarrer in Gerwischkehmen. 

Die Pfarrerliste erfaßt folgende Namen: 

Stimer, Christian Friedr. 1746—1748. Sdiwenner, Johann Friedr. 1748—1751. Gazali, George Wilhelm 1752 bis 1755. Ulrich, Gottfried 1755—1808. Anderson, Job.. Heinr. 1789—1791 als Ad¬junkt. Krieger, Heinr. Ludwig 1719—1793 als Adjunkt. Hohlfeld, Joh. Friedr. 1794_1806 als Adjunkt. Hübsch, Heinrich 1806—1808 als Adjunkt und 1808—1811. Fleischmann, Carl 1812—1820. Schettler, Joh. Christoph 1820—1824. Ulrich, Christian Wilh. 1825—1866. Schieritz, Carl Wilhelm 1854—1856 als Adjunkt. Wachhausen, Carl Hdi. Ed. 1857—1865 als Adjunkt. Schiller, Ludwig. Fr. Edm. 1866 bis 1870. Kalinowski, Traug. Ed. Ph. 1871—1877. Unterberger, Carl Jacob 1877 bis 1878. Ammon, Aug. Bernh. Paul 1879—1886. Unterberger, Herrn. Aug. 1886 als Vertreter und 1887—1890. Haber, Rudolf Leop. Jul. 1890—1895. Winkel, Otto Julius 1895—1897. Kelch, Max Rud. Leop. Jul. 1897—1932. Schenk, Gerhard 1932—1945. Auch Tabelle „Stiftungsjahr der Kirchen in Litthauen gibt „Gerwischkemen 1730" an.

Großwaltersdorf (Walterkehmen)

Das Kirchspiel besteht seit 1607 (so auch in der Aufstellung „Stiftungsjahr der Kirchen in Litthauen" aus dem 18. Jahrhundert); im Jahre 1717 wurde die Kirche vollendet. 1914 wurde die Kirche zerstört und 1925/26 wieder aufgebaut. Die Kirche besaß eine Glocke. 

Es amtierten hier folgende Pfarrer:
 
Cleber, Christoph ab 1608. Fabricius, Christoph 1612—1638. Pfeffer, Jacob ab 1644. Schwabe, Melchior 1650—1663. Ditzel, Ernst 1664—1692. Petri, George 1683—1688 als Adjunkt. Perkuhn, Jacob 1690—1692 als Adjunkt und 1692—1707. Feiff, Alexander 1707—1708. Ruhig, Philipp 1708—1749. Kämpfer, Johann Hein¬rich 1747—1749 als Adjunkt und 1749—1779. Jordan, Joh. Gottfried 1779—1822. Zippel, Johann Gottfried 1810—1811 als Adjunkt. Wegener, Georg Gottl. Wilh. 1822—1863. Zippel, Wilhelm Justus 1856—1863 als Adjunkt und 1863—1888. Blas-kowitz, Hans Ad. Friedr. 1888—1906. Korn, Otto 1906—1916. Hoffmann, Paul 1916—1945. Im Jahre 1906 Kolbe, Paulus als Hilfsprediger.

Nemmersdorf

Kirchspiel seit 1576 (eine Aufstellung aus dem 18. Jahrhundert nennt das Jahr 1589 als Stiftungsjahr). Zuerst vom Pfarrer in Gawaiten versehen. Hieß in alter Zeit Lemmertsdorf. Die erste Kirche ist 1589 erbaut. 1633—1647 gehörte Iszdaggen hierher. Letzte Kirche ein massiver rechteckiger Bau von 1769 mit hölzernem Dachreiter. Der Innenraum ist flach gedeckt mit umlaufenden Emporen. Kanzel und Altar aus dem 17. Jahrhundert wurden erst 1767 zur Zeit des Kirchbaues vereinigt; sie weisen Einflüsse der Werkstatt Isaac Rigas auf. Aus derselben Zeit stammt ein reich geschnitzter Beichtstuhl. Die Orgel wurde 1784 erworben. Die Kirche hat zwei Glocken.
 
In Nemmersdorf amtierten folgende Pfarrer: 

Kromdorff, Laurentius 1590—1596. v. Düben, Christoph 1603—1621. Baumgart, Christoph 1621—1630. Bluhme, Christoph 1630—1645. Merczigius, Abraham 1646. Beyer, George 1647—1654. Neukirch, Jacob 1652—1653 als Adjunkt. Ditzel, Melchior 1653—1670. Terpitius, Michael 1671—1688. Pauli, Friedrich 1685—1686 als Adjunkt. Naps, Nicolaus 1686—1686 als Adjunkt. Keimel, Johann 1688 als Adjunkt und 1688—1710 als Stelleninhaber. Hassius, Johann Christian 1710—1736. Wilcke, Daniel Simon 1736—1762. Hein, Reinhold 1751—1752 als Adjunkt. Hassenstein, Christoph Daniel 1752—1762 als Adjunkt und 1762—1797 als Stelleninhaber. Ulrich, Johann Gottfried 1784—1796 als Adjunkt. Deutschmann, Joh. Alexander 1796 bis 1811. Hübsch, Heinrich 1811—1814. Zippel, Christ. Ferdinand 1815—1824. Settegast, Otto Ulrich 1824—1827. Hirsch, Johann Christian 1827—1830. Albrecht, Eduard Gustav 1830—1844? Schenk, Heinrich Albert 1845—1862. Dewitz, Friedrich Gustav 1863—1876. Christmann, Emil Arnold Th. 1876—1896. Guddas, Louis Ernst Gustav 1896—1898. Henkys, Georg Eugen Peter 1899—1926. Boretius, Hans 1926—1935. Puschke, Hans 1935—1945. 

Quelle: Die Kirchen und Pfarrer - Die evangelischen Pfarrer im Kirchenkreis Gumbinnen - nach Friedwald Moeller und Prof. Dr. Walther Hubatsch - aus Gumbinnen von Dr. Grenz)